Begriffe

Packer
Anschlussstutzen, durch den flüssiges Injektionsmaterial verpresst wird. Zu unterscheiden sind dabei Bohrpacker, die in einer Bohrung verankert werden und Klebepacker, die auf die Oberfläche geklebt werden. Angepasst auf den Verpresszweck, die Pumpentechnologie, unterschiedliche Bauteildimensionen und die Verpressmaterialien werden Packer mit unterschiedlichen Längen und Durchmessern und aus verschiedenen Materialien eingesetzt.

Beanspruchungsklasse
Unter Berücksichtigung der Baugrundeigenschaften und des Bemessungs- wasserstandes ist die Art des angreifenden Wassers zu ermitteln.
I gilt lfür drückendes und nichtdrückendes, sowie zweitweise aufstauendes
Sickerwasser
II gilt für Bodenfeuchte und nichtstauendes Sickerwasser

Nutzungsklasse
Der Begriff “Wasserundurchlässigkeit” suggeriert eine absolute Dichtheit, was bei einem mineralischen Baustoff an sich ausgeschlossen ist. Vielmehr wird nach diesen Festlegungen in Abhängigkeit von der Funktion und den Nutzungsanforderungen die Menge des zulässigen Wassertransportes durch den Beton festgelegt.
A Feuchtetransport in flüssiger Form durch den Beton ist nicht zulässig
B begrenzte Wasserdurchlässigkeit im Bereich von Fugen uns Sollrissen

Weisse Wanne
Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton sind nach DIN 18195 Bauwerke, die teilweise oder vollständig ins Erdreich eigebettet sind und bei denen der Beton ohne zusätzliche Abdichtungsmassnahmen sowohl lastabtragende als auch abdichtende Funktionen übernimmt.
Durch den Wegfall der zusätzlichen Abdichtungsschicht und eine dadurch geringere Witterungsabhängigkeit in der Herstellung ergeben sich für Bauwerke aus wasserundurchlässigem Beton in der Regel kürzere Bauzeiten.
Bei nachträglich auftretenden Undichtigkeiten besteht der Vorteil darin, dass sich die Fehlstellen direkt auf der Innenseite des Betons abzeichnen. Im Falle einer zusätzlichen Dichtungshaut kann deren Fehlstelle nur mit grossem Aufwand ermittelt werden.

Die Konstruktion und Planung wasserundurchlässiger Bauwerke aus Beton bedarf besonderer Sorgfalt und muss in Abstimmung mit den aktuellen Regelwerken erfolgen. Neben der Konsistenz des Betons kommt dabei der Ausbildung von Fugen und der Vermeidung von Rissen durch Bemessungen der Bewegung besondere Bedeutung zu.

Begriffe, zitiert aus der DAfStb-Richtlinie Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton (werden auch in anderen Normen verwendet)

Bodenfeuchte
Kapillar im Baugrund gebundenes Wasser

Bemessungswasserstand
Der aus langjährigen Beobachtungen ermittelte höchste Wasserstand durch Grund-, Schichten- oder Hochwasser

Nichtdrückendes Wasser
Wasser, das auf einer Seite eines Bauteils einen hydrostatischen Druck ausübt
Es wird unterschieden:

Nichtstauendes Sickerwasser
In den Boden einsickerndes Wasser, das bei sehr stark durchlässigem Boden bis zum freien Grundwasserspiegel ohne Anstau absickern kann oder bei weniger durchlässigem Boden vor dem Bauteil durch eine dauerhaft funktionsfähige Dränung nach DIN 4095 abgeführt wird

Zeitweise aufstauendes Sickerwasser
Unter Einwirkung der Schwerkraft frei abfliessendes Wasser, das sich auf wenig durchlässigen Bodenschichten zeitweise aufstauen kann. Diese Beanspruchungsart liegt bei einer Einbindetiefe des Bauwerks von weniger als 3 m in wenig durchlässigem Boden ohne Dränung nach DIN 4095 vor , wenn die Bauwerksohle mindestens 300 mm über dem Bemessungswasserstand liegt und Bodenart und Geländeform nur Stauwasser erwarten lassen

Grundwasser, Hochwasser, Schichtenwasser
Alle anderen Fälle von drückendem Wasser, die nicht zeitweise aufstauendes Sickerwasser sind.